Bereits im Studium (1976 – 1983) habe ich mich intensiv mit der IT-Welt beschäftigt und in dieser Zeit neben einem mit Lochkarten zu fütternden Großrechnersystem einen Apple IIe (bzw. Clone) kennengelernt. Es folgten zwölf Jahre Lehrertätigkeit Mathematik, Informatik und Sport in IGS und KGS in der Regel im “Gutenberg”format, also – bis auf Informatik – ohne Mediennutzung, mit Ausnahme meiner Dateiorganisation zu Skizzen und Beschreibungen von Unterrichtseinheiten. Anfang der 90er war ich im Hessischen Institut für Bildungsplanung und Schulentwicklung (HIBS) an der Entwicklung von IT gestützten Schulverwaltungsprogrammen beteiligt. Darüber hinaus kam ich mit einer Reihe von europaweiten Projekten, die sich mit digital gestützten Unterrichtsprojekten beschäftigten, in Berührung.

Diese Erfahrungen und eine von mir initiierte Gründung des „Bundesarbeitskreises Netze in Schulen (BAK NiS)“ führte mich anschließend zu Schulen ans Netz e. V., einer Initiative des Bundesministeriums für Forschung und Bildung (BMBF) und der Deutschen Telekom AG. Es entstanden unter meiner Projektleitung eine Vielzahl von Angeboten, einige von ihnen noch heute erreichbar: Lehrer-Online und lo-net2 (heute WebWeaver 4school) und lizzynet. Auch unterrichtsnahe Anwendungen – z. B. Naturdetektive, Exil-Club, Enterpreis – und zur Vernetzung einladende Projekte wurden von mir mit initiiert, z. B. uni@schule und netdays. Diese netzbasierten Systeme sorgten neben den jährlich angebotenen Tagungen für eine Vernetzung der an der Initiative mehr als 2000 beteiligten Schulen. Wer mag, kann in unserem Handbuch noch einmal nachvollziehen, wie weit unsere Schulen Anfang 2000 bereits „aufgestellt“ waren (die Bilder habe ich sicherheitshalber – aus Gründen des Copyrights – gelöscht).

Nach Schulen ans Netz e. V. bin ich wieder in die Lehrtätigkeit eingestiegen. Mein großes Glück war, mein Wissen um die Nutzung digitaler Medien bei der Konzeption zu Fortbildungsmaßnahmen zum kompetenzorientierten Unterricht in Mathematik und in den Naturwissenschaften einbringen zu können. Schul- und Unterrichtsentwicklungsthemen waren anschließend regelmäßige Begleiter meiner Arbeit als Schulinspektor im Institut für Qualitätsentwicklung (IQ). Anschließend stand ich Schulleitungen und Steuergruppen als Schulberater bei Fragestellungen zur Schulentwicklung zur Verfügung und begleitete sie prozessorientiert bei der Umsetzung ihrer Projekte.

Rainer Lind, Künstler, Lehrer/Dozent aus Darmstadt, hat mich nach einer Schulinspektion angesprochen, ob er mich mittels eines Interviews vorstellen darf. Auch wenn ich nicht genau wusste, auf was ich mich da einlasse, hat mir sein künstlerischer Ansatz sehr gefallen und – wie mir später meine Kolleginnen und Kollegen bestätigt haben – hat er mich und mein Mindset wirklich gut eingefangen.

Digitalpakt

Natürlich habe ich mich über den neuen Impuls der Politik in Form des Digitalpakts gefreut. Gleichwohl hat es mich sehr nachdenklich gestimmt, dass ausschließlich über Infrastruktur und Medienpläne geredet und geschrieben wird. Ich habe daher eine Buchreihe entwickelt, die meinen Paradigmenwechsel von Gutenberg zu Turing (= Integration digitaler Medien in meine Unterrichtspraxis) beschreibt. Die gleichnamige Webseite Schule in der digitalen Welt ist als Ergänzung zu dieser Reihe zu sehen. Ich freue mich sehr, dass der Auer-Verlag mein Konzept übernommen hat. Hier eine Kurzbeschreibung der Bände, die aus der Motivation zur Umsetzung meines Mottos (s. o.) entstanden sind, nämlich:

• Stärkere Einbeziehung der Schülerinnen und Schüler im täglichen Unterrichtsprozess. Nur sie können uns Lehrkräften absichern helfen, dass das Angebot passgenau ist und
• die Stärken der Schülerinnen und Schüler erkennen und unterstützen. Das motiviert weit mehr, als ständig zu erfahren, was man nicht kann …

Was ich anbiete …