Schulentwicklung
Einführung
Nach Rolff helfen folgende Aussagen für eine erste Einordnung:
- Schulentwicklung wird verstanden als Einheit von Unterrichts-, Organisations- und Personalentwicklung
- Kernbereich von Schulentwicklung ist der Unterricht, den es im Hinblick auf die zu gestaltenden Lernprozesse, Lernergebnisse und Erziehung vorrangig weiterzuentwickeln gilt.
- Partizipation aller an Schule Beteiligter ist ein wesentliches Moment, um Schulentwicklung wirksam gestalten zu können. Entsprechende Prozesse sind zu initiieren.
- Professionelles Leitungshandeln ist erforderlich, um den Gesamtprozess von Schulentwicklung zielgerichtet voranzutreiben.
- Schulentwicklung braucht Kontinuität, Zeit, Engagement und ein hohes Maß an Selbstständigkeit von Schule.
- Weniger ist mehr. Es ist besser, sich nicht zu viel zuzumuten. Kleine Erfolge sind oft mit wenig Aufwand erreichbar und stärken das Selbstbewusstsein für weitere Unternehmungen.
- Weiterentwicklung bedeutet immer auch, sich mit Widerständen auseinander zu setzen. Bedenken, Einwände und Ängste sollten ernst genommen werden.
- Schulentwicklung strebt die Steigerung der Effektivität der schulischen Arbeit und die Erhöhung der Arbeitszufriedenheit aller an Schule Beteiligten an.
- Wirksame Unterstützungssysteme – wie z. B. Schulberatung – sind eine entscheidende Voraussetzung, um den Prozess der pädagogischen Schulentwicklung effektiv zu gestalten.
Vom Leitbild zum Schulprogramm
Ganzheitliche Schulentwicklung (mit Fokus auf Schülerlernen) verfolgt das Anliegen, Bedürfnisse und Ressourcen der jeweiligen Schule zu berücksichtigen und Innovationen zu fördern. Anzustreben ist die Entwicklung der Einzelschule zur „Lernenden Schule“, die fähig ist zur Selbstorganisation, Selbstreflexion und Selbststeuerung. Viele Schulgesetze sehen in der Erstellung eines Schulprogramms eine wichtige Voraussetzung, um einerseits dem Erziehungs- und Bildungsauftrag gerecht zu werden und andererseits, um ein ganzheitliches Qualitätsmanagementsystem zu etablieren.
Qualitätsmanagement
Im Sinne einer systematischen Schulentwicklung ist es wünschenswert, wenn bei einem Entwicklungsvorhaben der gesamte Zyklus mit seinen Phasen durchlaufen wird. Wenn neue schulische Entwicklungsvorhaben identifiziert werden sollen, empfiehlt sich eine breit angelegte Bestandsaufnahme auf der Basis von an der Schule vorhandenen Daten und vorliegenden Dokumenten (z. B. Ergebnisse interner Evaluationen, Schulinspektionsbericht, Teamprotokolle, Feedbackbögen zum Unterricht, Konzepte, Schulprogramm). Im Vordergrund stehen dabei die Fragestellungen „Wo stehen wir?“ und „Wo ergibt sich Handlungsbedarf?“. Aus der Auswertung der Ergebnisse der Bestandsaufnahme werden in einem nächsten Schritt Entwicklungsschwerpunkte entwickelt und priorisiert (vgl. Phase „Datenbewertung und Entwicklungsschwerpunkte“ im Qualitätszyklus).
Wirkungsanalyse
Wirkungsorientierung bedeutet, dass ein Projekt darauf ausgelegt ist, Wirkungen zu erzielen, und es entsprechend geplant und umgesetzt wird. Erwünschte Wirkungen werden als konkrete Ziele formuliert, an denen sich die gesamte Arbeit des Projekts ausrichtet. Für die wirkungsorientierte Arbeit lassen sich drei Kernschritte mit Unterschritten identifizieren, die einen Kreislauf ergeben.