Schulinterne Evaluation
Evaluation erfüllt folglich unterschiedliche Aufgaben: In der Planungsphase dient sie zur Bestandsaufnahme, denn nur auf der Grundlage einer genauen Beschreibung des Ist-Standes ist es möglich, die richtigen Konsequenzen zu ziehen und weitere Handlungsschritte zu vereinbaren. Während der Durchführung einer Maßnahme kann sie als „Orientierung unterwegs“ genutzt werden, die aufzeigt, inwieweit sich der Prozess noch an den vorgegebenen Zielen orientiert oder aber deutlich macht, dass eine Umsteuerung notwendig ist. Am Ende eines Prozesses lässt sich anhand einer Bilanzierung feststellen, ob die Ziele erreicht wurden und die gewünschten Wirkungen eingetreten sind.
So gesehen ist Evaluation ein unverzichtbarer Bestandteil schulischer Qualitätsentwicklung. Sie erfüllt allerdings nur dann die Funktion einer „pädagogischen Qualitätskontrolle“, wenn sie in einen systematischen und kontinuierlichen Verständigungsprozess zwischen den an der Schule beteiligten Personen(-gruppen) eingebunden ist.
Eikenbusch sieht eine günstige Gelegenheit, dass Lehrkräfte die schulinterne Evaluation wieder mehr zu ihrer eigenen Angelegenheit machen, ihre Chancen nutzen können. Er moniert, dass schulinterne Evaluationen in der Gründerzeit von Schulentwicklungsprojekten oft experimentellen Charakter hatten. Entscheidend war, dass »irgendwo« mit Evaluation angefangen wurde, »damit ein Prozess in Gang kam«. Dies führte zum Teil zu aufwändigen, aber folgenlosen Unternehmungen und empfiehlt abschließend, vor Beginn einer schulinternen Evaluation fünf zentrale Fragen zu klären:
- Wer will die schulinterne Evaluation? Wem ›gehört‹ sie?
- Was wollen wir durch Evaluation überhaupt genau wissen?
- Was für eine Evaluation mache ich überhaupt? Was beinhaltet das gewählte Verfahren?
- Wer hat Interesse an Wissen/Erkenntnissen?
- Was hat es für Folgen/ Möglichkeiten, wenn wir durch eine Evaluation über Wissen verfügen?
Die Erarbeitung eines schulbezogenen Evaluationskonzeptes ist die Aufgabe jeder einzelnen Schule. Da die Schulen in ihrer Individualität recht unterschiedlich sind, werden sie auf ihre jeweilige Situation bezogene Schulprogramme und entsprechende Evaluationsstrategien entwickeln (müssen).