Wirkungsanalyse
Bei der schulischen Entwicklungsarbeit Arbeit ist man immer daran interessiert, mit Projekten bzw. vergleichbaren Ansätzen die größtmögliche Wirkung zu erzielen. Es werden viel Ressourcen und Herzblut in die Planung und Durchführung der Projekte gesteckt und Beteiligte arbeiten tagtäglich mit viel Energie und persönlichem Engagement daran, dass sich Dinge zum Positiven verändern. Sie sorgen unter anderem dafür, dass es benachteiligten Menschen besser geht, Bildung gefördert, die Natur geschützt oder der gemeinschaftliche Zusammenhalt gestärkt wird. Was bedeutet in diesem Kontext der Begriff „Wirkungsorientierung“? Dazu muss zunächst dargestellt werden, was in diesem Zusammenhang mit dem Begriff „Wirkung“ gemeint ist.
Die Terminologie wird an dem folgenden Beispiel näher erläutert:
Will ein Projekt Jugendlichen dabei helfen, einen Ausbildungsplatz zu bekommen, bestehen seine Leistungen („Outputs“) aus durchgeführten Nachhilfestunden und Bewerbungstrainings. Die Durchführung allein oder eine hohe Teilnehmerzahl sagen jedoch nichts über die Wirkung des Projekts aus. Denn die Teilnahme am Projekt bedeutet nicht automatisch, dass sich Veränderungen bei den Jugendlichen eingestellt haben, die ihnen beim Finden eines Ausbildungsplatzes helfen. Die Outputs sind aber andererseits eine wichtige Voraussetzung, um Wirkungen erzielen zu können. Denn: Würde niemand die Angebote wahrnehmen, könnte man durch dieses Angebot auch keine Veränderung bei den Zielgruppen erreichen. Haben die Jugendlichen durch die Teilnahme an den Bewerbungstrainings etwa relevante Kenntnisse und Fähigkeiten erworben, haben sie Selbstvertrauen aufgebaut und können nun selbstständig gut formulierte Bewerbungen erstellen, so sind dies Wirkungen („Outcomes“), die zum Ziel der Vermittlung in Ausbildung beitragen. Schafft es das Projekt, seine Teilnehmer in Ausbildung zu vermitteln, und trägt dies zu einem allgemeinen Rückgang der Arbeitslosigkeit in der Region, in der es tätig ist, bei, hätte es eine Veränderung auf gesellschaftlicher Ebene („Impact“) bewirkt.
Was ist Wirkungsorientierung?
Wirkungsorientierung bedeutet, dass ein Projekt darauf ausgelegt ist, Wirkungen zu erzielen, und es entsprechend geplant und umgesetzt wird. Erwünschte Wirkungen werden als konkrete Ziele formuliert, an denen sich die gesamte Arbeit des Projekts ausrichtet. Für die wirkungsorientierte Arbeit lassen sich drei Kernschritte mit Unterschritten identifizieren, die einen Kreislauf ergeben.
- Wirkungsorientiert vorzugehen bedeutet für ein Projekt, dass es zunächst auf die erwünschte Wirkung hin geplant werden muss.
- Um festzustellen, ob das Projekt auf dem richtigen Weg ist, muss während des Projektverlaufs überprüft werden, ob es sich in Richtung der formulierten Wirkungsziele bewegt. Dies ist die Aufgabe der Wirkungsanalyse. Instrumente der Wirkungsanalyse sind Monitoring und Evaluation. Die Überprüfung von Wirkungen durch Monitoring- und Evaluationsmaßnahmen nimmt eine zentrale Rolle bei der wirkungsorientierten Projektsteuerung ein.
- Die Ergebnisse der Wirkungsanalyse bilden die Grundlage, um Schlussfolgerungen für die Projektarbeit zu ziehen und gegebenenfalls Verbesserungen zu implementieren. Entsprechend bildet der Themenbereich „Wirkung verbessern“ den dritten Kernschritt bei der wirkungsorientierten Arbeit. Anhand der Erkenntnisse aus der Wirkungsanalyse, dem daraus Gelernten sowie den abgeleiteten Verbesserungen kann nun erneut geplant werden, und es beginnt ein neuer Kreislauf. Die Wirkungsanalyse, das Lernen daraus und das Ableiten von Schlussfolgerungen bilden zudem eine wichtige Grundlage, wenn ein Projekt erweitert oder verbreitet werden soll.
Konkrete Maßnahmen innerhalb der einzelnen Kernschritten illustriert das folgende Bild.
Weiterführende Links
- Ausführliche Beschreibung (Kursbuch) zur Umsetzung einer Wirkungsanalyse, inkl. Templates. Sie sind nicht – wie im Text beschreiben – downloadbar, sondern befinden sich im Anhang.
- Fachartikel, ab Seite 79 , allerdings etwas weniger praxisorientiert
- Website phineo.org